Regensburg. Kurzfristig eine Fahrt in den Bayerischen Wald unternehmen? Am Ausflug des Vereins teilnehmen? Einen Städtetrip mit der Jugendgruppe mitmachen? Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oft ein unmögliches Unterfangen. Was für gesunde Menschen alltäglich ist und keine großen Vorbereitungen bedarf, stellt für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine häufig nicht zu bewältigende Hürde dar.

Aus diesem Grund hat sich der Stadtjugendring lange um die Finanzierung eines Fahrzeugs mit Rollstuhlrampe bemüht und nun endlich einen Erfolg verzeichnet. Durch die Anschaffung eines VW-Caddys mit Rollstuhlrampe im Heck, kann im Fahrzeug neben der regulären fünf Insassen eines PKWs eine sechste Person im Rollstuhl mitfahren. Hierfür wird der Rollstuhlfahrer mittels Rampe in den umgebauten Kofferraum geschoben und mitsamt seinem Rollstuhl TÜV-zertifiziert angeschnallt. Das umgebaute Fahrzeug ist eine Spezialanfertigung und gar nicht so einfach zu bekommen. Nachdem sich regional kein Anbieter finden konnte, musste der Stadtjugendring bundesweit auf die Suche gehen.

Auch wenn der ÖPNV inzwischen viele Möglichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität bietet, können noch lange nicht alle Ziele erreicht werden. Gerade naturnahe Ausflugsziele wie z.B. der Bayerische Wald, sind nur sehr eingeschränkt für Rollstuhlfahrer erreichbar. Auch wenn die Sehenswürdigkeiten vor Ort barrierefrei gestaltet sind, ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch lange nicht gewährleistet.

Der Caddy kann ab sofort sehr kostengünstig für Zwecke der Jugendarbeit und von bzw. für Menschen mit Behinderung ausgeliehen werden. Die Leihgebühr wird lediglich zur Deckung der Unterhaltskosten erhoben, denn diese sind leider nicht ganz billig. Ergänzend zum Verleih des Fahrzeuges, kann auch ein Rollstuhl kostenlos mit ausgeliehen werden.

Stefanie Schmid, Geschäftsführerin des Stadtjugendring freut sich über den bereiften Zuwachs im Stadtjugendring. Sie sieht enormes Potenzial für die Schaffung inklusiver Angebote in der Jugendarbeit. „Durch ein behindertengerechtes KFZ ist es Vereinen, aber auch uns selbst nun endlich möglich, Kinder und Jugendliche relativ unkompliziert mit auf Ausflüge zu nehmen!“ Lediglich der Gepäcktransport stellt noch ein Problem dar, denn vollbesetzt ist im Fahrzeug kein Platz mehr für Taschen und Rucksäcke. Hier sucht Schmid noch nach Lösungen. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor für einen Jetbag, also eine Dachbox die bei Bedarf noch zusätzlichen Stauraum bietet.

Die Verleihmodalitäten sind auf der Homepage des Stadtjugendring abrufbar, eine Reservierung ist derzeit noch telefonisch bzw. per E‑Mail erforderlich. Nutzen können das Angebot nicht nur der Stadtjugendring und seine Mitgliedsverbände, sondern auch alle Träger der Jugendarbeit und Menschen mit Behinderung bzw. deren Angehörige.

Jonas Scherer, Vorsitzender des Stadtjugendring betont „Wir setzen uns gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft ein!“ und bedankt sich recht herzlich bei Aktion Mensch, der Waisenhausstiftung und der Sparkasse Regensburg, die die Umsetzung letztendlich ermöglicht haben.